Internet Statement 2022-116

 

Mein subjektiver Eindruck und einige Gedanken bei einem kurzen Besuch einer Anti-Kriegs-Kundgebung, heute auf dem Bebelplatz

Klas Ber 02.07.2022


Kriege bedeuten immer Veränderungen, so oder so. Und daß dabei Kräfte der Stagnation oder des Revisionismus auf der Strecke bleiben, ist nicht der Punkt der daran zu kritisieren wäre.
Wer aber gegen Imperialismus, imperialistischen Krieg – welcher bestrebt ist, damit seine ungerechten Verhältnisse der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen aufrechtzuerhalten – etwas ausrichten will, muß dagegen die gerechte Sache setzen und für den revolutionären Widerstand und Krieg arbeiten. Und jedenfalls nicht in Pazifismus und Ökologismus machen.

Und wenn dann zu einer Demo aufgerufen wird, die dir unter der Parole „Wir zahlen nicht für eure Kriege!“ auch noch vorsetzt, das die Milliarden, die hier die Regierung in die Rüstung steckt, besser bei ihnen und in der Ökozeitenwende angelegt seien, in einer Zeitenwende des Verkehrs usw. dann weißt du, ist das genau der Mist an Politik der dazu beigetragen hat, daß es so weit gekommen ist.

Und du gehst die Versammlung durch, schaust in die Runde und es sind alles so ältere Menschen, junge sind eine Ausnahme. Wahrscheinlich haben die schon 1981 gegen den NATO-Doppelbeschluss demonstriert, nur sind sie um die Jahre entsprechend gealtert, was nicht der Vorwurf ist - aber haben sie was daraus gelernt? Denn heute ist die Veranstaltung klein. Wenn du willst, kannst du sie selber durchzählen. Etwas an Größe hat die Kundgebung, aber die Anzahl ist überschaubar und für eine bundesweite Demo viel zu gering. Mittlerweile haben Unterstützer der Demo 2000 Teilnehmer auf der Kundgebung gemeldet.

Man ist natürlich gegen diesen Ukraine-Krieg, gegen eine weitere Eskalation wie die Gefahr zu einem Weltkrieg. So weit so gut. Man will daß die Waffen niedergelegt werden, „gegen die Gewalt aber ohne Gewalt“, so geht es ins Mikrofon und tönt es durch die Lautsprecher über den Platz. Die Pazifizierung schon im Aufruf ist offensichtlich integraler Bestandteil der Veranstaltung. Und ja, man ist sauer auf die Grünen Baerbock, Habeck. Daß die Kriegstreiber sind, da ist man dagegen, aber man verbreitet denselben Öko-Mist, welcher hier schon dazu diente, die Anfang der 70er Jahre aufkommende revolutionäre Bewegung abzuwürgen. Ohne, scheint es, geht’s bei den Bürgerlichen und Revisionisten schon nicht mehr.

Können die trotzdem noch dazu lernen und sich mal Gedanken darüber machen, wie das zusammenhängt: Mit den Grünen und mit dem Ökologismus in den Krieg. Von der anti-revolutionären, pazifistischen Öko-Partei zur Kriegstreiber-Partei, und das jedes Mal wenn sie mit an der Regierung sind?

 

 



www.neue-einheit.com                                    www.neue-einheit.de