Internet Statement 2021-89

 

 

 

Das Dilemma der kommenden Bundestagswahl

 

 

Maria Weiß   26.04.2021

Schon der zweite Corona-Mai steht bevor. Wie lange soll das eigentlich noch gehen mit diesem Grippezirkus namens Corona? Auf jeden Fall hat man sich offenbar auf die Fahne geschrieben, daß die Ära Merkel erstmal ohne größere Probleme überstanden werden soll. Und was dann? Auch darüber hat man sich in den erlauchten Etagen offenbar bereits Gedanken gemacht, und siehe - wie Phönix aus der Asche - die Nachfolgerin ward gefunden. Annalena soll es sein, aus Niedersachsen stammend, was ebenfalls für die Merkelnachfolge spricht, da auch eine Grüne - diesmal eine echte - wodurch die Nachfolge in der Politik abgesichert scheint. So jedenfalls denkt das Kapital (sofern es diese Fähigkeit überhaupt neben seiner Profitgier beherrscht. Aber letztere scheint ja dann eine Kontinuität zu erfahren …oder vielleicht auch nicht. Letzteres dann, wenn es in diesem Land wieder Kräfte gibt, welche mit Vernunft und Zukunftsvisionen begabt sind und es ablehnen, dem großen Kapital wie die Schwanzlämmer nachzulaufen.

 

Ja. Richtig gelesen: die Ära Merkel ist vorbei. Denn diese will nicht mehr – aus was für Gründen? Das ist ihre Privatangelegenheit. Die muß man respektieren. Und ehrlich gesagt, so schade ist es eigentlich nicht. Aber was kommt danach? Darüber könnten einem erstmal die Haare zu Berge stehen, wenn es denn nicht wieder eine Frau wäre, welche sich bereits warm zu laufen scheint. Aber ist es wirklich die Lösung für alles, wenn es denn nur eine Frau ist? Natürlich nicht. Aber die Herren möchtegern Kanzler, die sich schon warmlaufen, die sind auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Laschet aus NRW, der hat schon den passenden Namen. Und Söder gar, aus Bayern? Bei dem ergreift einen eher eine Gänsehaut, wenn man sich eine Zukunft des Landes mit ihm vorstellt. Aber ansonsten scheint Tabula Rasa angesagt, was die Kandidaten für eine Merkelnachfolge angeht.

 

Was tun daher? Die Wahl boykottieren? Bringt nichts. Was aber dann? Ist das wirklich so alternativlos – um mal den beliebtesten Ausdruck von der scheidenden Merkel zu strapazieren?

 

Die Linke in diesem Land, und damit meine ich natürlich eine echte, ist faktisch nicht existent, jedenfalls was ihre inhaltlichen Fähigkeit in Kombination mit personellem Gewicht betrachtet betrifft. Die Rechte kommt nicht in Frage, weil es nicht zumutbar ist, eine Karikatur der Geschichte in dieser Hinsicht zuzulassen, und erst recht natürlich keine echte faschistische Nachfolge. Was aber dann? Was kann man tun, um diese hoffnungslos scheinende Situation, welche uns am ehesten eine Art Merkelkopie oder besser gesagt Vergackeierung bescheren wird, zu verhindern? Darüber sollte alle wirklich am sozialen Fortschritt hierzulande und auf der ganzen Welt sich Gedanken machen.

 

Baerbock? Wollen wir das wirklich?

Von „wir“ kann keine Rede sein, aber das deutsche Kapital weiß eigentlich wieder mal  nicht, was es tut. Hatten wir das nicht schon mal?

Wie kann man nur diese sympathische junge Frau so verunglimpfen! Von verunglimpfen kann keine Rede sein, da bislang niemand weiß, was für ein Programm sie vertritt und was sie gesellschaftlich erreichen will. Sie ist zwar eine Grüne, aber auch bei diesen ist man eigentlich vor keiner Überraschung sicher. Das spielt aber offenbar keine Rolle dafür, wenn eine Person aufgebaut werden soll, hierzulande. Ähnliches hatten wir doch mit „Kohls Mädchen“ auch schon. Nun ja, wenn das zweite Mal ebenso ausgeht, für das deutsche Kapital, dann kann man es beglückwünschen. Merkel machte uns glücklich. Eine solche geschichtliche Periode dieses Landes gab es bislang noch nicht. Deutschland prosperiert. Fragt sich nur, auf wessen kosten. Darüber erfährt man wenig bis gar nichts. Aber es bedarf keiner großen Portion Phantasie, sich das vor Augen zu führen. Obendrein haben wir ja gegenwärtig auch noch die Leitung der EU-Ursula (ebenfalls aus dem Niedersachsen-Klüngel stammend, macht es möglich.

Nun ist aber Baerbock nicht CDU, sondern obendrein auch noch grün. Das ist man zwar schon gewohnt, von Merkel - praktisch betrachtet jedenfalls - aber es ist auch nicht so, daß es nicht noch schlimmer kommen kann. Das AKW-Programm ist zwar nicht völlig, aber weitestgehend liquidiert, was die Frage der Energieversorgung nicht gerade abgesichert hat. Aber was denn? Es gibt ja noch Russland. Putin wäre sicher bereit einzuspringen, wenn Deutschland mal ein Energieproblem haben sollte. Uneigennützig, versteht sich. Noch gibt’s ja North Stream 2, womit man einspringen könnte. Bislang hat sie sich negativ zu dieser Frage geäußert. Vor der Wahl ist nach der Wahl? Nicht immer.

Überhaupt ist die Energiefrage eine ganz wesentliche Frage, und in dieser Hinsicht hat sich schon Merkel unmissverständlich geoutet. Sie hat es fertiggebracht, die fortgeschrittenste und effektivste Form der Energiegewinnung, die aus dem Kern der Materie, in Deutschland zu liquidieren. Bravo. Diese echte Glanzleistung der scheidenden Bundeskanzlerin ist schwer zu übertreffen. Aber wer weiß schon, was der Nachfolgerin in dieser Hinsicht noch alles einfallen wird. Vielleicht steht sie ja auch auf Wenden, solchen um 180 Grad. Jeder hat eine Chance verdient ? Es kann eigentlich kaum noch schlechter werden. Vor allem, weil die übrige Auswahl auch nicht wirklich besser ist. Im Grunde könnten wir uns eigentlich diese Wahl sparen. Aber Merkel will ja nicht mehr, nur daß es leider an echten Alternativen fehlt.

 

 

 

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