Internet Statement 2021-56

 

 

 

 

Die Vielfalt auf der Welt tritt in einen objektiven Gegensatz zu den Bestrebungen der unterdrückten Klassen und Schichten auf der Welt. Wie soll man diesen Widerspruch lösen?

 

 

Maria Weiß   17.03.2021

Das Finanzkapital degradiert alle Menschen zu Objekten ihrer Profite. Aber wer oder was ist eigentlich das Finanzkapital? Es ist der Teil des Kapitals, welches nicht mehr unmittelbar seinen Profit aus der konkreten Lohnarbeit heraus presst, welcher sich durch den Verkauf der Waren und Dienstleistungen realisiert, sondern derjenige Teil des Kapitals, der am meisten abgehoben ist, der auf Grund seiner Macht und Monopolstellung den Löwenanteil aus der Gesamtsumme des globalen Profits unter den Nagel reißt - ganz ohne direkten Bezug zur materiellen Produktion. Obwohl diese nach wie vor die Basis bildet und bleibt. Sie schweben aber auf einer ganz anderen Ebene, einer fiktiven sozusagen, die aber in den wiederkehrenden Krisen wieder geerdet werden - wobei jedes Mal und jedes Mal mehr unschuldige Menschen in den Ruin, ins Elend und in den Tod getrieben werden. Sie aber jonglieren mit Billionen fiktivem Kapital, halten sich - und sind es teilweise ja auch - für die „Masters of the Universe“, die ganze Länder in den Ruin treiben können, die Krieg anzetteln um Rohstoffe und um strategische Interessen um ihre Konkurrenten aus dem Feld zu schlagen, wenn es nur ihren Profitinteressen dient. Menschenrechte, Menschen generell sind für sie nur Mittel zum Zweck, sie werden Millionenfach auf dem Altar des Profits geopfert ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Denn so fiktiv der Großteil des Kapitals auch ist, mit dem sie spekulieren und zocken, es sind daran Erwartungen und Verpflichtung geknüpft, die irgendwann eingelöst werden, werden müssen. Ansprüche, die der Staat, die kapitalistischen Staaten garantieren und durchsetzen - denn das Privateigentum ist heilig.

 

Die Basis des globalen Profits, aus dem alle Kapitalisten, in erster Linie aber das Finanzkapital sich bedienen, stammt aus der tagtäglichen Schinderei der Milliardenmassen auf der ganzen Welt. Das ist die Basis. Die internationale, kapitalistische Ausbeutung, das System der Lohnarbeit.

Das läßt sich konkret an vielen Stellen sichtbar machen. Das, was auf der Spekulationsebene, an den Börsen z.B., abgeht, ist das Produkt tagtäglicher menschlicher Schinderei. Aber wer nimmt das eigentlich so wahr? Allenfalls natürlich jeder einzelne Betroffene, aber dem fehlt die internationale Stimme, um seinen Protest dagegen auszudrücken.

 

Es ist inzwischen ja auch sehr vielfältig geworden, denn die Ausbeutung hat die gesamte Welt ergriffen. Das nimm erst einmal wahr. Wer kann das schon? Aber vor allem, wer hat ein Interesse daran, dieses wahrzunehmen? Und genau darin zeigt sich der krasseste internationale Widerspruch: Die Ausbeutung ist eine internationale, globale, die Opfer aber sind nach nationalen Unterschieden aufgeteilt. Voilá das Manko. Die Vielfalt auf der Welt tritt hier in einen objektiven Gegensatz zu den Bestrebungen der unterdrückten Klassen und Schichten auf der Welt. Wie soll man diesen Widerspruch lösen? Darin liegt meiner Ansicht nach eine wesentliche Aufgabe der nächsten Jahrzehnte.

 

Die Bourgeoisie sieht diesen Widerspruch ebenfalls. Von ihrer Warte aus. Und daher scheint ihr ein globaler Krieg als angemessenes Mittel einer Lösung, ist für sie kein No go. Hat man die Menschheit erstmal wieder zurück gebombt, dann kann man wieder ganz von vorne anfangen. So denken sie. Das ist aber ein Fehlschluss, denn die Menschheit wird sich wehren. Mögen die Widersprüche unter den einzelnen Staaten auch noch so groß sein, dieser Zusammenhang ist durchaus erkennbar und er wird auch erkannt. Nicht jeder ist so dumm wie die Vertreter des gegenwärtigen internationalen Finanzkapitals, made in USA vor allem, aber nicht nur.

 

 

 

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