Internet Statement 2021-288

 

 

 

Proletarier aller Länder, vereinigt euch! - Wie soll das verwirklicht werden?

 

 

Maria Weiß  14.12.2021

Um etwas zu verändern muß das Maß überschritten werden. Aber wie macht man dies in der Praxis? Das Gesetz der Entwicklung ist das Eins teilt sich in zwei. Es ist die Erkenntnis, daß allen  Dingen ein Widerspruch innewohnt. Will man daher etwas verändern, dann muß man das Maß überschreiten. Das gilt für jede Entwicklung, auch für die der Gesellschaft.

 

Was aber bedeutet das konkret für die heutige Klassengesellschaft, welche sich wieder überall auf der Welt ausgebreitet hat? Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Die Widersprüchlichkeit auf der ganzen Welt hat sehr verschiedene Erscheinungsformen. Nimmt man zum Beispiel Europa, dann sieht man, daß es auch hier sehr gewichtige Unterschiede in der Lebensqualität der Menschen gibt, aber vergleicht man das zum Beispiel mit Afrika, dann sieht man, daß es noch ganz andere Lebensverhältnisse gibt, welche zum Teil Lichtjahre von denen in unseren Breiten entfernt sind. Wie aber soll man das in Einklang bringen? Wie soll man die unterdrückten Klassen und Schichten dort mit denen hierzulande vereinen? Das geht garnicht so einfach. Wie aber soll dann der Internationalismus der unterdrückten Klassen verwirklicht werden? Ein ungelöstes Problem, welches bis zum heutigen Tag seine Konsequenzen zeitigt. Proletarier aller Länder, vereinigt euch? Wie soll das verwirklicht werden? Hat man sich darüber schon einmal Gedanken gemacht? Davon ist nicht viel oder vielleicht auch gar nichts zu bemerken. Und das sollte Überlegungen anstoßen, woran das liegt. Es liegt an der ungleichmäßigen Entwicklung der Gesellschaften auf der ganzen Welt. Und diesem Faktum muß auch in der Theorie Rechnung getragen werden. Wird es aber nicht. Und das führt eben zu dem mehr als unbefriedigenden Zustand, der uns gegenwärtig weltweit beschert wird. Wie aber soll man das ändern? Diese Frage sollte all diejenigen Kräfte, welche mit der gegenwärtigen Situation nicht zufrieden sind, beschäftigen. Es gibt in dieser Hinsicht viel zu viel Selbstzufriedenheit und Selbstgefälligkeit, als daß man irgendeine Hoffnung hegen könnte, dies auf die Schnelle zu ändern. Aber allein die Erkenntnis, daß es so ist, kann auch schon zur Veränderung beitragen und Anstöße geben. Die objektive Entwicklung ist in dieser Hinsicht unser Freund. Denn zum Beispiel in Afrika wird es jeden Tag deutlicher, daß die Menschen dort mit ihrem Leben nicht zufrieden sind und dieses zu verändern bestrebt sind. Wie aber die Brücke schaffen?

 

In Europa ersticken die Gesellschaften gegenwärtig in ihrem eigenen Reichtum, welcher sich aus der internationalen Ausbeutung speist. Wie aber soll man eingreifen? Wie das Bewusstsein der Menschen öffnen für die internationale Zuspitzung? Muß es wirklich erst ein erneuter imperialistischer Krieg sein, der dieses Bewusstsein der Menschen öffnet oder gelingt es, diesem zuvor zu kommen? Diese Frage stellt sich angesichts der gegenwärtigen Zuspitzung der internationalen Widersprüche zunehmend mit nicht zu verleugnender Dringlichkeit.

 

 

 

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