Internet Statement 2017-44

 

Die falsche soziale Spaltung – ein Trick der Bourgeoisie zur Verlängerung ihrer Herrschaft

Maria Weiß  06.05.2017     

Der Imperialismus arbeitet am laufenden Band damit, falsche soziale Spaltungen zu erzeugen. Das tut er nur mit dem einen Ziel, daß nicht die echte Spaltung in der Gesellschaft zustande kommt, welche seinen Untergang bedeutet. Seit der Herausgabe des Artikels von Hartmut Dicke [Anm.1] sind zehn Jahre vergangen, zehn Jahre weiterer unentwegter Bemühungen des Imperialismus, falsche Spaltungen in der Gesellschaft zu erzeugen und zu vertiefen, um die echte Spaltung, die Klassenspaltung zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten zu verhindern, deren Überwindung unerläßlich ist, um ein neues System der Gesellschaft zu etablieren, welches die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen zu überwinden imstande sein wird.. Grundlage für den Erfolg einer solchen Politik bleibt selbstverständlich die internationale Spaltung, das, was man unter Globalisierung, Globalisierung der Ausbeutung, versteht. Und diese Spaltung zu überwinden, das dürfte noch einiges kosten, das geht eben nicht von heute auf morgen, zumal inzwischen sämtliche ehemals die Ausbeutung zu überwinden geglaubt habende Staaten diese Epoche verlassen haben. Sowohl Rußland als auch erst recht China befinden sich seit geraumer Zeit auf einem mehr oder weniger erfolgreichen kapitalistischen Weg, d.h. auf einem Weg der Rückkehr zur Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Daß das tief greifende internationale Auswirkungen haben mußte und haben wird, das dürfte wohl jedem, der ein bißchen von Geschichte und Gesellschaft versteht, klar sein. Es ist allerdings zu befürchten, daß erst ein nächster globaler Krieg imstande sein wird, diese Erkenntnis zu beflügeln.

Revisionisten sämtlicher Couleur, in sämtlichen Staaten auf der Welt, sind offenbar nicht imstande, dies zu erkennen. Ganz im Gegenteil, sie sind bestrebt, dem permanent entgegen zu arbeiten. Egal wo das ist, ob das in China ist oder in Rußland oder in Amerika, in Nordamerika, den Vereinigten Staaten als auch zum Teil in Südamerika, aber erst recht in Europa, in Deutschland als auch in anderen europäischen Staaten kann man das sehen. Es ist einfach durch die internationale Spaltung bedingt äußerst schwierig, diesen Zusammenhang zu verstehen und vor allen Dingen nicht nur zu verstehen, sondern daraus praktische Schlußfolgerungen zu ziehen.

Nehmen wir doch aktueller Weise das Beispiel Frankreich, wo gerade Wahlen sind. In diesem Land haben es, ebenso wie bei uns, die revolutionären Kräfte äußerst schwer damit, durch zu kommen. Was tun denn dort die Linken, was tut denn ein Mélenchon? Er vertritt die Bremsung der Produktivkräfte. Wo will er denn damit hin? Das ist doch völlig widersinnig. Kein Wunder, daß er nicht gegen andere, die das verteidigen, ankommt, sowohl Le Pen als auch der Finanzhai Macron verteidigen alle beide die Kernenergie in Frankreich. Wie will er denn dagegen angehen, wenn er selbst die Bremsung oder gar die Abschaffung davon vertritt?

Es ist eben genau diese falsche Spaltung, die überall in europäischen Staaten zur Zeit bemerkt werden kann. Diese führt eben dazu, daß sie die eigenen Kräfte und die eigene Zielsetzung oder die eigene vorgebliche Zielsetzung auf den Sankt Nimmerleinstag verschiebt.

Die soziale Revolution ist kein Gebet. Die soziale Revolution ist eine materielle Entwicklung, und wenn Kräfte, die diese angeblich vertreten, die Entwicklung der Produktivkräfte, welche dieser zugrunde liegt, behindern oder verhindern, dann können sie doch gleich mit ihrer angeblichen Zielsetzung zu Hause bleiben. Wie soll denn unter solchen Bedingungen irgendetwas gesprengt werden? Schon gar nicht die etablierte Gewaltherrschaft der Bourgeoisie..

Auch zum Beispiel China versagt dem kleinen Teilstaat Nordkorea die Entwicklung der Atomkraft. Was ist das denn? Das entspricht doch genau eben diesen Interessen des Imperialismus auf der ganzen Welt. Da kann sich ein Trump doch freuen, wenn er einen solchen „Verbündeten“ in Asien findet.

In Wahrheit ist es offensichtlich so, daß nicht nur in Deutschland, sondern inzwischen auch in anderen europäischen Staaten als auch anderswo auf der Welt die Linke, die revolutionären Kräfte von dieser Ideologie der Bremsung der Produktivkräfte angefressen sind, als wenn das irgend etwas in Richtung sozialen Fortschritt, sozialer Emanzipation oder erst recht Revolution zustande bringen könnte.

Mit diesem Trick der Bourgeoisie, die revolutionären Kräfte irre zu führen und zu bremsen, muß aufgeräumt werden. Ansonsten ist in punkto revolutionärer Veränderung der Gesellschaft kein Blumentopf zu gewinnen. Man sieht es auch gegenwärtig sehr deutlich an Frankreich. Rechtes Spießbürgertum gegen liberales Bankräubertum – was soll denn dabei wohl heraus kommen.

 

 


[Anm.1]  Gemeint ist hier der Artikel von Hartmut Dicke mit dem Titel „Die Frage der politischen Entwicklung in Deutschland, die Klassenfrage und die nationale Frage“ welcher bereits Anfang 2005 konzipiert wurde und schließlich Anfang 2007 erschien. Man kann ihn in der pdf-Fassung auf unserer Internetseite lesen, aber auch als Broschüre über unseren Verlag bestellen.

 

 

 

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