Internet Statement 2015-28

 

Ein “gutes Leben“ – für wen?

Maria Weiß  31.05.2015     

Merkel hat für den bevorstehenden G7-Pipfel das Motto „ein gutes Leben“ ausgegeben. Worauf basiert denn dieses „gute Leben“ (mal abgesehen davon, daß dieses sich keineswegs auf die gesamte Bevölkerung bezieht) in Deutschland oder auch in den europäischen Staaten und erst recht in den USA, Frau Merkel? Es basiert auf der Ausbeutung nicht nur in den eigenen Ländern, sondern vor allem auf der Ausbeutung der vielen Staaten auf der ganzen Welt. Das sollte man doch hier mal klar stellen.

Ein „gutes Leben“ oder erstmal überhaupt ein besseres Leben streben alle Völker auf der Welt an. Nur der Weg dahin ist sehr unterschiedlich, nicht bloß in seinen äußeren Erscheinungsformen, sondern vor allem in seinen Erfolgen. Ein anzustrebendes „gutes Leben“ kann niemals darauf beruhen, daß eine winzig kleine Zahl von Staaten sich, mit sehr unterschiedlichem Erfolg obendrein, die Früchte der Arbeit von inzwischen Milliarden Menschen in den weitaus zahlreicheren übrigen Staaten auf der Welt aneignet. Anders ausgedrückt, denen gerade ein „gutes“ oder besseres Leben verwehrt bleibt, weil sich eben diese kleine Zahl von Staaten deren Früchte aneignet, auf der Basis eines ökonomischen und politischen Systems, welches ihnen dieses ermöglicht. Das kann also keine „Losung“ sein, die es zu verteidigen wert ist, schon gar nicht auf den Fahnen eben jener winzigen Zahl von Staaten, die sich dort zu diesem Gipfel trifft. Die Losung ist daher blanke Heuchelei!


Es ist daher selbstverständlich auch mehr als berechtigt, gegen einen solchen Heuchlergipfel zu demonstrieren. Bevor es aber dort wieder zu zig Einknastungen sinnloser Art kommen wird, sollte man sich darüber Gedanken machen, wie eine richtige Gegenstrategie demgegenüber aussehen kann, und vor allem wie es zu einem Austausch der verschiedenen Erfahrungen in den verschiedenen Ländern nicht zuletzt hier in Europa kommen kann. Nicht zuletzt auch hier in Europa ist zur Zeit ein großer Teil der Bevölkerung in einigen Staaten von nichts weiter entfernt als von einem „guten Leben“! Es muß also darüber beraten werden, was getan werden kann, um zu einem gerechteren System internationaler Art, als auch in den einzelnen Staaten zu gelangen, und wie man auf dem Weg zu einem „guten Leben“ für alle Völker einen Schritt voran kommen kann.

 

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