Internet Statement 2013-14

 

1. Mai 2013

Wohin  geht  Europa?

 

   

Diese Frage bewegt heute zunehmend mehr Menschen, keineswegs bloß in unserem Land, sondern in den allermeisten Staaten dieses Kontinents. Davon kann man ausgehen.

 

I.

Vor nunmehr fast vierzig Jahren, im Jahr 1973, erschien die Schrift „Die internationale Lage, Europa und die Stellung der marxistisch-leninistischen Parteien“, geschrieben von Hartmut Dicke. Dieses war eine Schrift, die strategisch betrachtet, die Linke in unserem Land in eine nicht unwichtige internationale Positionierung gebracht hat und damit zugleich vor der völligen Aufrollung durch die Reaktion, vor allen Dingen die eigene mittels der sogenannten RAF-Kampagne damals bewahrt hat. Die Stellung Europas im internationalen Zusammenhang war auch schon damals ein wichtiges Thema. Seit dieser Zeit haben sich auf der Welt weitere riesige Veränderungen und Umwälzungen getan, und die heutige Stellung Europas ist nicht mehr dieselbe. Auch die heutige Stellung der verschiedenen internationalen Kräfte, wie zum Beispiel vor allen Dingen die Stellung Chinas, ist nicht mehr dieselbe wie damals, wenngleich dieses Land immer noch oder auch zunehmend eine äußerst gewichtige internationale Stellung einnimmt, nur hat sie einen anderen Charakter als damals.

 

Europa wird seit einigen Jahren von einer ganz tiefgehenden Krise geschüttelt, nämlich derjenigen welche sich im Jahr 2008 oder auch schon etwas früher entwickelte und dann im Herbst 2008, stimuliert durch die sich von den USA her entwickelnde, massiv ausbrach. Diese Krise, hervorgerufen durch das internationale kapitalistisch-imperialistische Finanzsystem, welches sich immer weiter von der ökonomischen Basis entfernt, vollkommen abgehobene Wege geht, und damit zusammenhängend als auch in Folge eine massive Schuldenkrise, welche einzelne Staaten in die Nähe des Abgrund gerückt hat, hat Europa mitnichten im Griff. Einzelne Staaten haben zwar einige Maßnahmen ergriffen, oder besser gesagt wurden ihnen von anderen, namentlich unserem mehr oder minder aufgezwungen, zumeist unter dem Vorwand, daß man ja anders die gemeinsame Währung nicht würde retten können. Diese Maßnahmen haben bislang zu sehr unterschiedlichen Reaktionen geführt und sind, abgesehen davon daß sie ökonomisch keine Lösung darstellen, eher dazu angetan, innerhalb des europäischen Gefüges die Widersprüche nicht nur aufbrechen zu lassen, sondern auch zu zum Teil erheblich zu verschärfen. Das heißt, die Lage wird sich keineswegs beruhigen sondern im Gegenteil weiter zuspitzen.

 

Auch die Stellung der einzelnen europäischen Staaten hat sich geändert. Durch die fortschreitende Krise sind eine ganze Reihe von Staaten vor allem im südlichen Teil Europas -als allererstes ist sicher Griechenland zu nennen, aber auch Spanien, Portugal und Italien und vor kurzem erst der kleine Staat (Teilstaat) Zypern - in ganz erhebliche Schwierigkeiten geraten und die Gegensätze innerhalb dieser haben sich erheblich verschärft. Eine massive Arbeitslosigkeit, vor allen Dingen unter der Jugend, hat sich entwickelt, die Arbeitslosigkeit in ganz Europa ist massiv angestiegen auf insgesamt fast 20 Prozent und die Lage für breite Teile der Bevölkerung führt zu beträchtlicher Unruhe. Hingegen ist die Lage in der Mitte Europas bislang noch eine völlig andere, vor allen Dingen Deutschland, aber auch Österreich und einige skandinavische Staaten stehen angeblich erheblich besser da, zur Zeit. Es macht sich sogar zunehmend der Vorwurf breit, diese Länder, vor allem Deutschland würden von dem Elend in den übrigen Staaten ökonomisch profitieren, was allerdings vor allem auf die Bourgeosie hier zutrifft und vielleicht noch auf ihren staatlichen Anhang, für die breite Masse sieht die Lage auch in Deutschland nicht so rosig aus, wie es manchmal anklingt. Und man muß abwarten, wie sich das entwickelt. Das muß nicht so bleiben, davon abgesehen. Vor allem ist aber durch diese Entwicklung die Spaltung innerhalb Europas mit angelegt, eine erneute Spaltung unter den einzelnen Staaten, nicht nur ökonomisch sondern auch politisch- man sieht es jetzt schon bezüglich Frankreich und Deutschland – was mit erheblichen Gefahren verbunden ist.

Die seit etwas mehr als zehn Jahren existierende gemeinsame Währung, der Euro, hat zusätzlich zu dieser krisenhaften Entwicklung mit beigetragen, da die Ausgangsbasis in den einzelnen Ländern, die diese Währung eingeführt haben, sehr unterschiedlich gewesen ist und diese Unterschiede sich auch noch weiter heraus kristallisiert und verschärft haben. In der Folge haben sich in verschiedenen europäischen Staaten die Klassengegensätze massiv verschärft und zu Konvulsionen und Unruhen in diesen Ländern wieder geführt, was dem Staat und der jeweils herrschenden Schichten Probleme macht. In Deutschland ist es in dieser Hinsicht scheinbar noch „ruhig“ demgegenüber, vergleicht man es mal mit Griechenland oder auch Spanien. Was aber nicht heißt, daß sich das nicht unter Umständen sehr schnell ändern kann und es nicht klar ist, zu was für Gegensätzen es diesmal führen wird, in diesem Land.

 

Die Lage ist also recht kompliziert und differenziert und es erfordert eine ganze Menge Kenntnis und Sorgfalt, sich darin zurecht zu finden.

 

International gesehen, was die Kräfte der Reaktion betrifft, hat sich auch einiges gewandelt in den letzten fünf Jahren, vor allen Dingen mit der gegenwärtigen US-Regierung unter Obama, welche eine andere internationale Ausrichtung als die vorherige Bush-Regierung verfolgt. Während die konservative Bush-Regierung sich jahrelang vor allem im Mittleren Osten schadlos gehalten hat, ist die demokratische (das ist jetzt nicht etwa wörtlich gemeint) Obama-Richtung eher nach Asien ausgerichtet, und der Gegensatz zu den sich in Asien neu entwickelnden aufstrebenden Staaten wie China vor allem, aber auch anderen, verschärft sich ebenfalls. Im Mittleren Osten ist die Situation allerdings auch vorangeschritten durch u. a. die arabischen Umwälzungen des Jahres 2011, welche allerdings nur zum Teil revolutionäre Ergebnisse gezeitigt haben, und zu einem anderen Teil auch zu Reaktion und rückschrittlichen Erscheinungen dort geführt haben. Das Beispiel Ägypten zeigt dies sehr deutlich, aber auch andere Länder.

 

Syrien ist zur Zeit ein Kristallisationspunkt der Gegensätze sowohl des internationalen Imperialismus und anderer Großmächte, als auch regionaler Gegensätzlichkeiten. Die Lage in diesem Land ist äußerst brutal. Seit einiger Zeit agiert dort, mit dem Ziel, den „Diktator Assad“ zu stürzen, eine Opposition welche sich selber sehr stark differenziert und teilweise die verschiedenen regionalen Mächte mit repräsentiert wie Saudi-Arabien und andere, welche gegensätzlicher Herkunft und Natur sind, u.a. durch die verschiedene religiöse Ausrichtung bedingt, aber natürlich auch durch die Konkurrenz untereinander, die alle versuchen dort Fuß zu fassen und ihre Wühltätigkeit massiv entfaltet haben. Auf der anderen Seite ist die syrische Opposition auch von internationalen imperialistischen Kräften mit inspiriert, vor allem vom USA-Imperialismus, aber auch von europäischen imperialistischen Staaten, zum Beispiel unserem eigenen Land. Dies hat dazu geführt, daß in Syrien eine für die Massen äußerst brutale und abscheuliche Situation entstanden ist, wo die verschiedenen oppositionellen Kräfte einen zwar langwierigen, aber im Grunde recht aussichtslosen Kampf gegen die herrschende Regierung von Assad, die sich selbst massiv gegen die eigene Aufrollung zur Wehr setzt, führen, untereinander zerstritten und bis jetzt nicht in irgendeiner Weise wirklich imstande sind, ein eigenes Konzept vorzulegen, welches die Einheit des Landes gewährleistet und zugleich einen gesellschaftlichen Fortschritt repräsentiert. Obendrein haben sich auch noch andere regionale Mächte wie die Türkei dort eingemischt und versuchen über die Kurdenfrage dort im Trüben zu fischen. All das führt zu einer abscheulichen Schlächterei in diesem Land, deren Ende sich bis jetzt noch in keiner Hinsicht abzeichnet. Sämtliche UNO-Appelle und Avancen in dieser Richtung haben nichts gefruchtet, zumal auch noch andere internationale imperialistische Kräfte, wie zum Beispiel Rußland, ebenfalls ihre Finger dort drin haben und natürlich weiter ihren Einfluß aufrecht erhalten und ausbauen wollen.

 

Weiter gibt es im Mittleren Osten die Gegensätzlichkeit zwischen Israel und den arabischen Staaten einschließlich der Palästinenser, welcher sich vor allem gegenwärtig an der zum Iran kristallisiert hat, was ebenfalls zu schwer übersehbaren Folgen permanent zu führen geneigt ist, wobei die israelischen Zionisten sich natürlich bemühen, für sich etwas heraus zu schlagen, was ihnen allerdings ihre internationale Abhängigkeit zum Teil wieder kaputt macht. Die Betrogenen sind vor allem die Volksmassen in diesen Ländern im Mittleren Osten, weil sie einerseits durch den Druck ihrer revolutionären und emanzipatorischen Bestrebungen eine gewisse Veränderung erreicht haben, gleichzeitig aber von den Kräften, die sie unterstützt haben, an der Nase herum geführt worden sind. Das gilt sowohl für Tunesien als auch für Ägypten als auch selbstverständlich für Syrien und andere Staaten dort. Es ist in dem ganzen Mittleren Osten eine Art explosionsgefährdeter Hexenkessel entstanden, der völlige Unklarheit darüber läßt, wie sich das im weiteren dort entwickeln oder gar auflösen läßt. Selbst bestimmte Leute in Deutschland beispielsweise, die noch vor zwei Jahren vehement auf die sogenannte Opposition in Syrien gesetzt haben und versucht haben, sogar eine Art von Auslandsregierung zu schaffen, sehen sich mittlerweile erheblich getäuscht. Da ist nicht viel von übrig geblieben, von den Illusionen in dieser Richtung.

 

In unserem Land hat die Merkelsche sogenannte Wende in der Energiefrage vom März 2011 ganz erhebliche Konsequenzen gezeitigt. Nicht nur daß bereits jetzt der Strompreis in massiv angestiegen ist, es ist völlig unklar, was mit den sog. erneuerbaren Energien überhaupt passieren wird, es gibt weder die entsprechenden Netze, noch Leitungen, noch Bedarf übrigens, nebenbei bemerkt hat Polen sich bereits mehrfach beschwert, daß unerwünschte Einspeisungen von Windenergie in sein Stromnetz zu Überlastungen führen, da dieser Strom in Polen gar nicht gebraucht wird. Innenpolitisch hat es sich in einer beträchtlichen Aufwertung der Grünen niedergeschlagen, der grünen Reaktion, besser gesagt, welche in Baden-Württemberg erstmalig eine Landesregierung stellen konnten, durch diesen Wechsel. Im Herbst steht in unserem Land die Bundestagswahl an, und was es da zu wählen gibt bzw. sich zur Wahl stellt, ist nicht geeignet, Vertrauen in die Zukunft aufkommen zu lassen. Die Grünen mit der SPD im Schlepptau entpuppen sich immer mehr als Halsabschneiderpartei, nicht nur in der Energiefrage, indem sie in einer blödsinnigen Weise vor allem, wie es richtigerweise bereits festgestellt wurde, die Mittelschicht, welche recht breit ist hierzulande und einen nicht unbeträchtlichen Teil von Industrie und Handwerk trägt, mit massiven Steuererhöhungen zu treffen, genauer gesagt abzuzocken versuchen. In dieser Manie werden sie auch noch unterstützt von der sogenannten Linkspartei. Man braucht nicht viel Fantasie um sich die Konsequenzen angesichts steigender Strompreise und weiterer kriselnder Entwicklung auszumalen. Wirklich empfehlen kann man bei dieser Wahl eigentlich niemand. Merkel kann man auch nicht empfehlen, denn die hat die Grünen zu ihrem Erfolg erst gebracht. Was tun also? Die Linke hierzulande befindet sich nicht in dem Zustand, als eigene tatsächliche Alternative hier aufzutreten. Eine Sahra Wagenknecht mit ihrem Konzept eines Wiederauflebenlassens Ehrhardscher Sozialstaatslüge braucht man nicht zu erwähnen, zumal diese ganze Richtung die Grünen noch in deren Farbe zu übertreffen trachtet. Ein stabileres Bein können sie sich selbst gar nicht stellen. Auch der andere Teil der Linkspartei, der sich mehr an der früheren DDR orientiert, ist weit entfernt, ihnen in dieser Hinsicht in den Arm zu fallen und somit ebenfalls indiskutabel. Auch andere mehr oder weniger Restbestände der früheren Westlinken sind es ebenfalls, vor allem deswegen, weil sie allesamt dem Ökologismus hinterher traben, ja ihn zum Teil noch besonders nach vorne ziehen wie die sog. MLPD beispielsweise. Was also tun in diesem Land?

 

Seit neuestem gibt es auch noch eine weitere Gründung, die sogenannte Anti-Euro-Partei „Alternative für Deutschland“. Das ist aber gar keine Alternative. Der Euro hat zwar seine Probleme und man muß auch nicht unter allen Bedingungen daran festhalten, aber was diese Kräfte vertreten läßt nicht darauf schließen, daß sie etwas wirklich Sinn bringendes für die Probleme der europäischen Staaten und für die Festigung des Zusammenhaltes, von einer Lösung grundlegender sozialer Probleme erst recht zu schweigen, auf Lager haben. Länder wie Frankreich sind ebenfalls zutiefst von der Krise ergriffen, und es besteht durchaus eine Gefahr, daß ein Wiederaufkommen alter Gegensätze zwischen Deutschland und Frankreich wieder um sich greift, was bekanntlich in der Geschichte mehrfach zu Katastrophen geführt hat.

 

Diese sogenannte Anti-Euro-Partei, das ist genau gar keine Alternative. Das ist genau das, was wir nicht brauchen. Das ist nämlich ein Schritt zurück und ändert im Übrigen an den kapitalistischen Widersprüchen, die u. a. genau die Ursache dieser jetzigen Euro-Krise sind, gar nichts. Im Gegenteil muß man vorwärtsgehen um zu einer engen Verbindung der fortschrittlichen Kräfte in sämtlichen europäischen Staaten und natürlich darüber hinaus mit den fortschrittlichen Menschen auf der ganzen Welt zu gelangen.

 

Aber bleiben wir erstmal in Europa. Das ist schon schwierig genug, aber das ist genau die Perspektive, die sich jetzt objektiv als Notwendigkeit stellt, nicht aber zurückzugehen zu nationalem Egoismus und allem, was damit verbunden ist, verbunden sein kann und wird.

 

 

Eines der erfreulichsten Ereignisse in der letzten Zeit aus Frankreich ist der dortige Widerstand breiter Bevölkerungsteile gegen die Einführung der sogenannten „Ehe für Alle“, sprich der Homoehe, d.h. die vollkommene Gleichstellung und Anerkennung sogenannter homosexueller oder gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften inklusive des Adoptionsrechtes für Kinder, die von der Regierung Hollande geplant war und jetzt beschlossen und von dem französischen Parlament abgesegnet worden ist. Eine solche Initiative hat es natürlich in unserem Land auch längst gegeben und gibt es immer noch, aber in Frankreich hat es zu erheblich mehr Widerstand aus der Bevölkerung geführt als hierzulande, und das ist äußert erfreulich. Das ist natürlich dort nicht verwunderlich, da Frankreich ein Land ist, welches vor allem dank seiner revolutionären und emanzipativen Rolle in der Geschichte Europas immer auf die eigene Entwicklung und den eigenen Fortbestand Wert gelegt hat und auch die Wertschätzung der eigenen Nation nicht herab zu mindern gezwungen war. Sicherlich gab es auch andere Seiten, auch gegenüber Deutschland, aber es gab keinen Nazifaschismus (von den Vichykomplizen mal abgesehen) in Frankreich, und die Tatsache der Existenz von letzterem in Deutschland beeinflußt bis zum heutigen Tag das nationale Selbstbewußtsein in unserem Land und drückt es runter, indem er als eine Art Knüppel dient, der immer dann geschwungen wird, wenn es darum geht, berechtigte nationale Anliegen zu unterdrücken. Das ist in Frankreich nicht der Fall. In Folge dessen kann sich auch dort der Widerstand gegen die Zersetzung und Heruntermachung der eignen Nation viel stärker ausdrücken, wenn gleich es dort ja angeblich jetzt eine wenn auch knappe Mehrheit für die Homoehe gegeben hat, was allerdings vor allem von den Medien so kolportiert wird.

 

Die Lage ist also in Europa sehr kompliziert und erfordert sehr viel Übersicht und Umsicht der fortschrittlichen revolutionären Kräfte, um zu richtigen Schlußfolgerungen zu gelangen und diese auch umzusetzen in der Praxis.

 

 

In unserem Land gibt es fatalerweise außer uns fast keine linken Kräfte, die den ökonomischen Fortschritt, welcher eigentlich Voraussetzung, wenn nicht sogar Garant für die Überwindung des Kapitalismus ist, repräsentieren. Alle machen in Ökologismus, d.h. in die Ausflucht der Bourgeoisie, den Widersprüchen zu entkommen, indem sie die eigene Entwicklung abkürzt und den eigenen Fortschritt teilweise oder großenteils ganz beendet, indem man zugleich auf dem internationalen Fortschritt der Produktivkräfte und vor allem der internationalen Ausbeutung schwimmt und diese aufrecht zu erhalten- egal mit welchen Mitteln- bemüht ist und daraus seine Hoffnung zieht. Revolutionäre Kräfte, die in unserem Land die fortschrittliche Klasse vertreten, können dies nur international tun, denn wenngleich die objektive weltweite Entwicklung ihnen eigentlich Auftrieb gibt, bzw. geben müßte, steht man hierzulande gegenwärtig praktisch organisatorisch auf einem ziemlich verlorenen Posten.

 

 

 

Was bedeutet es konkret, wenn Frau Merkel vom Umbau Europas spricht?

 

Was das praktisch bedeutet, wurde als Auftakt bereits unter Beweis gestellt durch die Einmottung der Kernenergie in Deutschland. Aber das ist nur der Anfang. Frau Merkel begründet ihr Programm mit der veränderten Rolle Europas innerhalb der Kontinente auf der ganzen Welt. Daß diese Stellung sich verändert, im Begriff ist sich zu verändern und sich schon längst geändert hat, ist eine unbestreitbare Tatsache. Was allerdings entschieden bestreitbar ist, ist das Programm, wie man dieser Veränderung Paroli bietet oder gerecht wird, besser gesagt.

 

Die Staaten Europas hatten historisch gesehen, was Demokratie und wirtschaftliche Entwicklung, auch Entwicklung des Kapitalismus betrifft, eine Initialrolle für die ganze Welt. Aber nicht nur das. Auch für die Entwicklung und theoretische Formulierung des Widerstandes gegen den Kapitalismus, durch die Theorie der proletarischen Revolution, kommt Europa eine solche Initialrolle zu. Marx und Engels lebten in Europa, in Mitteleuropa, und haben diese Theorie entwickelt. Und diese hat sich auf der ganzen Welt ausgebreitet und in der Praxis auch verschiedene, nicht zu leugnende und sich bis heute auswirkende praktische Konsequenzen gezeitigt. Die russische und die chinesische Revolution sind vielleicht die größte und markantesten Dokumentationen und Ergebnisse dafür, wenn gleich sich dort inzwischen längst einiges wieder verändert hat, bzw. umgestürzt worden ist.

 

Auch in Deutschland gab es seit Ende des vorletzten Jahrhunderts und im letzten eine starke revolutionäre Bewegung, die sich unter anderem auch in verschiedensten organisatorischen Erfolgen ausdrückte. Natürlich war die Reaktion nicht müßig und hat dem gegenüber den Widerstand aus der Tasche gezogen: Nazifaschismus. In diesem Zusammenhang ist dieser vorwiegend zu sehen. Die Unterdrückung und Verhinderung einer proletarisch revolutionären Umwälzung in Deutschland ist seine eigentliche Aufgabe gewesen, welche von sämtlichen imperialistischen Kräften international gefördert worden ist. Auch das ist eine unumstößliche und in verschiedensten Dokumenten und Ergebnissen nachzuvollziehende Tatsache. Die rassistischen Auswüchse dieser Konterrevolution, wenngleich in ihren Auswirkungen zutiefst zu verurteilen und verheerend, stellen dem gegenüber etwas von nachrangiger Bedeutung dar.

 

Nun findet aber geschichtlich gesehen von der Bourgeoisie her immer eine Umkehrung statt. Sie nimmt das Letztere bis zum heutigen Tag zur Unterknutung und Bevormundung dieses Landes, man kann sogar sagen der deutschen Nation. Und wann immer sich in diesem Land revolutionäre Kräfte regen und in den Augen der Bourgeoisie zu sehr regen, dann kommt dieser Knüppel und es wird irgend etwas fabriziert, vonstatten gehen gelassen, verheimlicht oder aufgedeckt zum genehmen Zeitpunkt, was auch immer -das jüngste Beispiel ist dafür ein beredtes Zeugnis- um die Dinge in ihrem Sinne wieder in den Griff zu bekommen.

 

In Deutschland stellt sich daher seit dieser Zeit für jede revolutionäre Bewegung gewissermaßen eine doppelte Aufgabe: einerseits den Klassenkampf, die Interessen der Arbeiterklasse und der werktätigen Massen zu ihrem Ziel zu machen und versuchen durch zu setzen, vor allen Dingen heutzutage mit internationalem Ausblick, und auf der anderen Seite eben genau diese nationale Verknüpfung, wie sie eben erläutert wurde, diese Verknüpfung mit der nationalen Frage und die Aufgaben, die sich daraus stellen, zu leisten. Letztere Frage ist aktuell zunehmend von äußerster Brisanz, weil die Bourgeoisie bereits ihr nächstes Manöver in dieser Hinsicht vom Stapel gelassen hat.

 

 

 

 

 

 

Homosexualismus als Sonderfall kann geduldet werden, Homosexualismus als gesellschaftlich anerkannte und gleichberechtigte sog. sexuelle Orientierung ist eine Beleidigung und berührt die Substanz der menschlichen Gesellschaft

 

Ich bin nicht der Meinung, daß man die Frage der Anerkennung der Homosexualität als gleichberechtigt nur auf die Frage der Nation und des Verständnisses davon reduzieren kann. Das geht viel weiter. Es geht um den Zusammenhalt in der Gesellschaft selbst, sogar letztendlich auch um die Frage der menschlichen Sexualität oder ihrer Zerstörung.

 

Der Zusammenhalt zwischen Mann und Frau, das ist der engste Zusammenhalt, der überhaupt existiert, nämlich die Liebe zwischen Mann und Frau und daß daraus neues Leben entsteht. Das ist sozusagen der menschliche Kern der ganzen Gesellschaft. Zerstört man den, legt man den Keim zur Zerstörung der gesamten Gesellschaft. Das hat auch nichts damit zu tun, daß man etwa jetzt irgendwelche Religionen hier hochleben lassen will, insofern als ja u.a. der Katholizismus auch Homosexualität ablehnt. Das ist Quatsch, damit hat es gar nichts zu tun, sondern ganz elementar mit den Verhältnissen der Menschen untereinander, den Verhältnissen der beiden (verschiedenen) Geschlechter zu einander, ihrer Polarität. Hingegen hat es etwas damit zu tun, ob man da die Perversion duldet und sogar gesellschaftlich anerkennt oder nicht. Tut man Letzteres, zerstört man den Zusammenhalt der Gesellschaft, abgesehen davon, daß man obendrein ihre Fortentwicklung abblockt, auf die Dauer gesehen. Es ist also eine ganz elementare kulturelle und menschliche Frage, die hier eine Rolle spielt und keineswegs nur eine gesellschaftliche oder nationale Frage.

 

Bei dieser Frage ist es auch sekundär, in welchen sozialen Rahmen man zum Beispiel diese elementare Beziehung unter den verschiedenen Geschlechtern stellt, ob man das überhaupt tut, ob man das wie in vielen bürgerlichen Gesellschaften sehr rigide tut oder ob man die Rigidität ein bißchen abschwächt, das ist dafür ganz belanglos. Was entscheidend ist, ist daß man mit dieser Gesetzgebung die Verirrung, die natürlich durchaus vorkommen kann, als Sonderfall, hier zu Normalität erklärt und damit dieser de facto Anormalität ein Gewicht verleiht, was ohne Zweifel in der Entwicklung dieser menschlichen Gesellschaft eine ganz fundamentale Rolle spielen muß.

 

Das betrifft auch andere Fragen. Man kann z.B. nicht alles und jedes auf die Fortentwicklung der Technik reduzieren. Genauso wenig wie man Kriege nur von Drohnen führen lassen können wird, kann man Menschen nur von Samenbänken erzeugen lassen. Das geht nicht auf die Dauer. Derartige Mittel können im Ausnahmefall funktionieren, aber nicht als Regel, als Normalität, als Stützfeiler für den Zusammenhalt einer Gesellschaft. In dieser Hinsicht würde eine solche Einführung das Gegenteil bewirken, das Auseinanderfliegen und das Zerbrechen auf Dauer jeder menschlichen Gesellschaft zur Folge haben.

 

Es geht also hier um eine sehr elementare kulturelle Frage, und es gibt offenbar in Frankreich sehr viele Menschen, die das auch irgendwie spüren und sich auch deswegen so massenhaft dagegen zur Wehr setzen, gegen dieses Vorhaben der eigenen Regierung in punkto „Ehe für Alle“, sprich vollständige Gleichstellung sogenannter homosexueller Partnerschaften mit der (bürgerlichen) Ehe. Vor allen Dingen ist dabei das Adoptionsrecht strittig und wird von einer sehr großen Zahl von französischen Bürgen abgelehnt. In der Tat liegt hierin ein ganz wesentlicher Kern. Es betrifft nämlich eben diese elementare Beziehung „Mutter, Vater, Kind(er)“, bzw. eben Frau und Mann und ein (oder mehrere) aus dieser Verbindung oder auch einer anderen entstehende Kind(er). Das wird dadurch, durch ein solches Vorhaben als Regel zerstört, und das ist auch das, was Menschen in Frankreich massenhaft, zu Millionen, auf die Straße treibt, um sich dagegen aufzulehnen, gegen dieses Vorhaben. Französische Bürger sahen sich veranlaßt, ihren Staatsvertretern zu erklären, was eine Familie ausmacht: „ein Kind mit einer Mama und einem Papa“, stand auf den Transparenten drauf, und nicht etwa mit zwei Mamas oder zwei Papas oder andere Konstruktionen. Das ist der elementare Punkt dabei und nicht etwa, ob z.B. aus einer Beziehung ein Kind entsteht und diese Beziehung danach vielleicht auseinander bricht. Letzteres ist sekundär. Es betrifft nicht den Kern des ursprünglichen sozialen Zusammenhaltes einer Gesellschaft.

 

In einer modernen Gesellschaft ist es selbstverständlich die freie Entscheidung eines Paares, eines Mannes und einer Frau, ob aus ihrer Beziehung ein Kind entsteht oder nicht. Das steht dabei gar nicht zur Debatte. Es ist aber keineswegs die freie Entscheidung einer solchen Gesellschaft, ob man es als sozial ebenbürtiges Prinzip erklärt, daß zum Beispiel zwei Männer sich eine Frau als Leihmutter nehmen, die dann für sie ein Kind zur Welt bringt, oder ob von zwei Frauen sich eine von einem Mann einen Samen einpflanzen läßt, damit die beiden Frauen dann auch ein Kind haben. So etwas ist pervers. Und niemand kann mir erzählen, daß eine solche „Familie“ sich nicht auf das aufwachsende Kind in dessen Kopf und in dessen ganzer Gefühlsmäßigkeit auswirken wird.

 

Die ganze Koppelung mit dem Adoptionsrecht übrigens ist ein Ausdruck davon, daß es im Grunde ein natürliches Bestreben des Menschen ist, egal ob Mann oder Frau, sich fortzupflanzen und ein oder mehrere Kinder großzuziehen. Aber warum soll man das so machen, indem man diese Möglichkeit sich quasi „ausleiht“, nur um eines zu haben. Da kann man auch in einen Erzieherberuf gehen und viele Kinder großziehen. Das ist dann wirklich besser.

 

Was vermittelt man denn einem solchen Kind in einer solchen Homo-„Familie“? Was in kulturellen Fragen? Diese Fragen stellen sich doch dabei. Was für eine sexuelle Kultur wird einem Kind dort vermittelt? Man kann doch nicht davon ausgehen, daß es ohne Auswirkungen bleibt, wenn ein Kind mit zwei Frauen aufwächst, von denen es tagtäglich vermittelt bekommt, daß diese sich angeblich lieben und deswegen begrapschen und betatschen und gemeinsam in einem Bett schlafen usw. usf. Man könnte fast zynisch sagen, daß auf diese Weise in der Tat die Homosexualität eine Gelegenheit bekäme, sich „fortzupflanzen“. Das ist aber Form von Denaturierung. Wenn man sich das praktisch vorstellt: Kind fragt: woher komme ich eigentlich? Was sollen die zwei Mamas dann antworten? Der Papa liebt einen anderen Papa? Was soll ein Kleinkind – Kinder stellen solche Fragen ziemlich früh- wohl bitteschön daraus schlußfolgern? Und was erst bei zwei „Papas“?

 

Homosexualität unter Männern, eine „Kultur“ der Arschfickerei, ist von ihrer körperlichen Ausprägung her ekelhaft, das kann man niemals anerkennen. Und das gemeinschaftliche Onanieren von zwei Frauen ist auch kein Ersatz. Außerdem braucht man doch gar keinen Ersatz, wenn man es eben gleich richtig anpackt.

 

Nein, Perversion ist Perversion und bleibt auch Perversion, auch dann, wenn Gesellschaften sie als angeblich „gleichberechtigt“ anerkannt haben. Ich kann auch alleine ein Kind großziehen, welches aus einer Verbindung mit einem Mann entstanden ist, der sich von mir getrennt oder von dem ich mich getrennt habe. Na und, das ist in einer modernen Gesellschaft durchaus alltäglich und in den meisten Fällen heutzutage – wenngleich vielleicht nicht unbedingt wünschenswert, so doch keineswegs unmöglich und wird inzwischen millionenfach praktiziert. Was aber nicht geht ist, sich mit einer Frau zusammenzutun und mit der vor den Augen meines Kindes oder zumindest in dessen Kenntnis gemeinsam zu onanieren, oder, im Fall daß ich kein Kind habe, mir oder der andern Frau einen Samen einpflanzen zu lassen, damit dann daraus ein Kind entsteht, welches dann mit einer solchen, o. b. Umgebung aufwächst. Und wenn man mich auf das Schafott bringt, ich werde niemals diesen Standpunkt ändern, denn das geht gegen die menschlich Natur, zerstört diese. Das eine hält die Menschheit hoch und das andere ist Perversion und Zerstörung. Eine solche Verirrung zur Normalität zu erklären ist selbst eine Art Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

 

 

Dazu kommt noch was anderes; dazu kommt noch die Neigung zur Pädophilie und allem was damit zusammenhängt. Denn was man selber „gibt“, als Homosexueller, gegenüber Kindern, das ist ja nichts anderes im Grunde. Es spielt nämlich durchaus eine Rolle, welches Beispiel man Kindern auch auf diesem Gebiet vorlebt. Nicht grundlos spielt übrigens das Alter des „Partners“ bei Homosexuellen eine nicht unerhebliche Rolle – ein Faktum was gerne in der Öffentlichkeit ausgeblendet wird.

 

Nun könnte man natürlich vertreten, daß dies alles doch Privatsache sei, in den Intimbereich eines jeden Einzelnen gehöre. Sicher das ist es auch. Aber wer hat denn hier zuerst die Parole aufgestellt: „Schwul sein ist politisch“? Das waren die Grünen, bzw. deren Vorgängerin, die Alternative Liste Berlin, die zuerst in ihrem Programm zur Berliner Wahl 1985 dies aufgestellt hat als Teil ihres Programms. Die haben damit Politik gemacht, und diese Politik hat eben einen ganz bestimmten Sinn, ein ganz bestimmtes Ziel, welches nicht akzeptabel ist.

 

 

 

Die Frage der Homosexualität ist und bleibt eine soziale Frage und keine naturbedingte, erbliche oder sonstige Frage einer natürlichen Veranlagung. Woher sollte diese denn kommen? Und wie sollte diese sich fortgepflanzt haben, so daß man sie als natürliches Erbgut in sich trägt? Das geht gar nicht, Homosexualität kann sich allenfalls „sozial fortpflanzen“, und zwar durch ein sich Ausbreiten derartiger sogenannter Gleichstellungsgesetze wie sie in einigen europäischen Staaten bereits existieren oder in Vorbereitung sind. Und damit wären wir wieder beim Ausgangspunkt, die Furcht vor der angeblich ungebremsten Fortpflanzung der Menschheit, ihrem ungebremsten Wachstum, was einigen reaktionären Kräften und Mitgliedern der Ausbeuterklassen innerhalb dieser Gesellschaften derartige Kopfschmerzen bereitet. Die Frage ist: warum? Was ist es denn, was sie so fürchten?

 

 

Vor vielen Jahren hab ich mal ein sehr schönes Bild gesehen, es kam aus dem damals noch revolutionären China und stellte eine junge Frau dar, die ihr Baby auf dem Rücken trug in einem kleinen Korb, und in den Händen trug sie ein Gewehr und eilte damit in den Kampf [1]. Genau das ist sehr stimulierend gewesen. Es war sicherlich kein Baby, welches von irgendeiner Samenbank bezogen wurde und wo sich eine Frau den Samen hat einsetzen lassen, um ein Kind zu bekommen und dieses großzuziehen mit einer anderen Frau. Sicherlich kann so was auch mal vorkommen, wenn ein Paar nur auf diesem Weg zu einem Nachwuchs gelangen kann. Aber ein Paar, das ist eben Mann und Frau und nicht Mann und Mann oder Frau und Frau. Letzteres ist dagegen gerichtet und hält alles auf. Das ist genau auf dem Nährboden derjenigen gewachsen, die sich gegen die gesellschaftliche Entwicklung, die dieses oben beschriebene Bild ausstrahlt, meinen zur Wehr setzen zu müssen: Das ist konterrevolutionär, von seiner Substanz her, und gegen die revolutionäre Umwälzung der Gesellschaft gerichtet und muß dementsprechend bekämpft und verworfen werden.

 

Überall auf der Welt steht der Samen für Fruchtbarkeit. Diesen in ein Arschloch zu ficken, um es mal ganz grob auszudrücken, ist eigentlich eine Demütigung. Derartiges gesellschaftlich anzuerkennen hat mit Emanzipation oder Fortschritt nicht das Geringste zu tun. Das Gegenteil ist der Fall. Eine Gesellschaft, die derartiges mit Emanzipation verwechselt, ist schon ziemlich weit heruntergekommen.

 

Und wo will man mit dieser Art tatsächlicher „Des-Emanzipation“ überhaupt stehen bleiben? Demnächst heißt es dann: „Emanzipieren“ wir doch einfach die Frauenvergewaltigung oder den Lustmord. Emanzipieren wir doch auch noch die Menschenfresserei! Wo will man denn da überhaupt noch eine Grenze ziehen? Was hat man überhaupt für Kriterien, um solche Grenzen zu ziehen? Belgiens Dutroux läßt grüßen!

 

Wenn das alles aufgelöst wird, dann haben wir genau die Zerstörung, die die Ausbeutergesellschaft in diesem Stadium braucht und selbst tagtäglich hervorbringt. Dann haben wir Kindesmißbrauch, Frauenhandel, Menschenhandel, sexuelle Perversion und Mord. Aber was dann nicht mehr gebraucht wird, sind irgendwelche Nazirockerbanden, die das klammheimlich unter den Augen des Staates betreiben, die kann man sich dann sparen, denn das ist der Staat selbst auf diesem Niveau gelandet.

 

 

 

Wenn sich jemand fragt, warum gerade eine sozialistische Regierung in Frankreich gegenwärtig derartige Gesetze durchdrücken will, dann ist daran zu erinnern, daß die Sozialdemokratie der verschiedenen europäischen Nationen in der Geschichte sich mehrfach an entscheidenden Punkten verräterische Brüche erlaubt hat, in Richtung Bourgeoisie, die nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind und längst eine sehr deutliche Sprache der Kritik hervorgerufen haben. Dazu zählt neben der Anbiederung an den Adel auch z.B. die Anerkennung des Homosexualismus durch Bernstein und Co. zum Ende des 19. Jahrhunderts als auch natürlich die Bewilligung der Kriegskredite im August 1914 gegenüber dem deutschen Kaiserreich, vor nunmehr fast 100 Jahren, als auch die verräterische und später zeitweilig offen faschistische Rolle in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts gegenüber der deutschen Revolution 1918/19 als auch viel andere unrühmliche Beispiele im weiteren. Die Sozialdemokratie hat immer gegenüber der Reaktion einen eher zwiespältigen Charakter an den Tag gelegt bis hin zu der in der neueren Zeit mehr oder minder endgültig sich der Bourgeoisie andienernden und auch zunehmend eigenständigen bourgeoisen Unterdrücker- und Ausbeuterrolle im letzen und vor allem in dem ersten Jahrzehnt des aktuellen Jahrhunderts. (s. u. a. Schröder und Nachfolger.) Dies darf man nicht vergessen, sondern man muß daraus noch viel umfangreichere und prinzipiellere Konsequenzen ziehen als es bislang ein Teil der linken Kräfte in Europa und auch in unserem Land imstande waren zu tun. Es muß aber sein, die kommende Entwicklung der weiteren Verschärfung der Gegensätze auf allen Gebieten erlaubt keine andere Wahl.

 

Gruppe Neue Einheit

Maria Weiß  29./30.04.2013

 

 

 

[1]  Offenbar hat mich meine Erinnerung hier etwas getäuscht. Es handelt sich nicht um ein Gewehr sondern um eine Heugabel, die die junge Frau dabei trägt. Es tut aber der kämpferischen Ausstrahlung des Bildes keinen Abbruch.

 

 

 

 

www.neue-einheit.com                          www.neue-einheit.de