Internet Statement  2011-23

 

 

Von wegen Lobbyismus

 

EHEC – Werden tatsächlich  die richtigen Spuren verfolgt?

 

Maria Weiß 7.06.2011    

Auffällig bei den Produkten, vor denen offiziell wegen EHEC gewarnt wird, ist doch, dass es alles  solche sind, bei denen Düngemittel Verwendung finden. Hat man inzwischen  vielleicht großflächig verwendete Düngemittel untersucht? Davon ist bis jetzt nichts bekannt geworden.

 

Heute ging durch die Nachrichten, dass der Verdacht bestünde, der tödliche Darmerreger EHEC könnte möglicherweise über  Biogasanlagen  in die Nahrungsmittelkette hineingeraten sein, und zwar aus folgendem Grund: weil in diesen Anlagen Abfälle, Fäkalien und alle Arten von Biomasse miteinander vermixt werden und zu Gas verarbeitet werden. Und bei dieser Vermischung vermischen sich die verschiedensten Keime miteinander und es entstehen dabei Kombinationen, die völlig neu sind. Das klingt plausibel. Die entscheidende Frage wäre aber dann: wie kommt dieses Zeug in die Nahrungsmittelkette? Und diese Frage muß beantwortet werden. Wenn ich zum Beispiel Frau Aigner davor warnen höre, dass man doch bitteschön keine Tomaten, keine Gurken und vor allem keinen Blattsalat essen solle, wobei bislang überhaupt nicht erwiesen ist, ob dieser „mysteriöse“ Erreger überhaupt etwas mit dem Verzehr von Gurken, Tomaten und Salat zu tun hat, dann fällt hier auf jeden Fall auf, dass trotzdem gerade auf diesen drei wichtigen Lebensmittelns so sehr bestanden wird als angeblicher Gefahr. Es ist bekannt, dass vor allem Blattsalat gedüngt wird. Und wer sagt denn, dass in diesen Anlagen, wo sicherlich eine ganze Menge Abfall anfällt, weil das Material sicher nicht eins zu eins in Gas verwandelt werden kann, dieses übrig gebliebene Zeug nicht wieder weiter verkauft wird an Landwirte zum Düngen. Das wäre allerdings hochgradig kriminell, sollte so etwas der Fall sein.

 

Warum sind nicht längst sämtliche Biogasanlagenbetreiber, die auch Düngemittel verkaufen, auf die Existenz dieses Erregers, der schon über 20 Menschen das Leben gekostet haben soll, einer strengen Kontrolle in dieser Hinsicht unterzogen worden?

 

Stattdessen wird skrupellos die Existenz von zig landwirtschaftlichen Unternehmen in Frage gestellt, durch völlig einseitige und ungesicherte öffentliche Mutmaßungen, mal abgesehen von der Geschmacklosigkeit der Merkel-Regierung, gleich Spanien den Schwarzen Peter zuzuschieben (vielleicht weil es sich gerade durch inneren Aufruhr „unbeliebt“ gemacht hat?), ein Akt, der inzwischen längst offiziell zurück genommen werden musste und der den Steuerzahler hier wieder einmal viele Millionen Euro an völlig berechtigten Schadenersatzforderungen kosten wird. Hier ist wirklich Ärger am Platz, und nicht nur das.

 

Laut Meldungen aus dem Internet sollen die (inzwischen im Land auf über 6500 angewachsenen) Biogasbetreiber erklärt haben, sie würden sich an das Lebensmittelreinheitsgebot halten. Na und? Soll das allein etwa ein Grund sein hier keine Kontrollen durchzuführen? Von wegen Lobbyismus! Im einen Fall reicht ein einzelner Hinweis, um gleich ein ganzes Restaurant in Verruf zu bringen (Lübeck), hier aber wird offensichtlich von Regierungsseite wieder mal vor einer bestimmten Lobby gekrochen, aus was für Gründen auch immer.

 

Es ist auffällig, dass die russische Regierung ziemlich schnell nach dem Aufkommen des EHEC - Erregers und obwohl sich die spanische Gurkentheorie gerade in Luft aufgelöst hatte, sämtliche Frischgemüselieferungen aus Europa gestoppt hat, und zwar als einziges Land. Sollte man dort etwa von diesen  Praktiken und den daraus resultierenden Gefahren Kenntnis haben? Wundern täte das nicht.

 

www.neue-einheit.com                             www.neue-einheit.de