Internet Statement 2011-19

 

            Der „Clup of Rome“ läßt grüßen
            Anmerkung zum Attac-Kongreß „Jenseits des Wachstums?!“

Klas Ber  21.5.11        

Heute kam im Inforadio so ein Hinweis mit Pfaffengeschwätz auf einen Attac-Kongreß, der an diesem Wochenende stattfindet, von wegen man muß ‚die Schöpfung schonen’. Dieser Spruch aber war noch relativ moderat zu dem, was man zu lesen bekommt, wenn man sich dann mal die Webseite von diesem Kongreß anschaut.

Wer A sagt, müßte auch B sagen, meinen die Veranstalter dieses „Jenseits des Wachstums?!“-Kongresses. Wenn es nach diesen Leuten geht, dann wollen sie erst das Aus für die gesamte Atomkraft durchsetzen, alle KKWs abschalten, und dem soll der Ausstieg aus allen Großtechnologien auf dem Fuße folgen („Das Aus der Atomkraft muß den Ausstieg aus allen zerstörerischen Großtechnologien einleiten“). Selbst Kohle, Öl und Gas als Energieträger werden abgelehnt. Und letztlich soll es darauf hinauslaufen: „Den Stromverbrauch radikal senken – Stromverschwender stillegen!“. So zu lesen in einem Aufruf der Vorbereitungsgruppe zu diesem Kongress unter dem Titel: „AKWs abschalten, Stromverbrauch deutlich reduzieren! - Den Wachstumswahn stoppen!“

Na danke, da reicht es einem schon. Dann wissen wir ja bescheid, wo diese Leuten hinwollen. Öffentlich hat man etwas derartig zivilisationsfeindliches und massenfeindliches lange nicht gehört. Weg damit, kann man da im Grunde nur sagen.

Aber ist das nicht sowieso ziemlich abseitig, was die da mit ihrem Kongreß an grünem öko-radikalen Szenario propagieren? Was soll’s also?

Es springt einem allerdings auch förmlich ins Auge, daß dieser Kongreß mit Unterstützung bestimmter politischer Kreise stattfindet. So wird dieser Kongreß stark beworben mit der Unterstützung der sog. parteinahen Stiftungen, der „Rosa-Luxemburg-Stiftung“, der „Heinrich-Böll-Stiftung“ und der „Friedrich-Ebert-Stiftung“ (1) , die mit Attac in der Vorbereitung und Durchführung des Kongresses kooperieren. So kann man es auf der Webseite lesen. Und insofern drückt dieser Kongreß nämlich auch aus, in welche Richtung, zumindest diese bestimmten Teile der Bourgeoisie und diese politischen Kräfte die ihn da unterstützen, es gerne hätten. Was sich dann auch mit dem Auftreten beim Kongreß von Politikern der Grünen, SPD, „Linke“ wie auch von Vertretern von ver.di oder ein Hans-Jürgen Urban vom Vorstand der IG Metall ebenfalls niederschlägt. Und das muß man schon festhalten, was diese Kräfte treiben.

International gibt es gar kein Aus für die Atomkraft. Weltweit ist es auch nach der Havarie in Fukushima immer noch so, daß der Ausbau der Kernenergie und die Pläne für neue Werke weitergeführt werden und zunehmen. Lediglich in diesem Land hier scheint sich nun die Bourgeoisie tatsächlich in den Staub zu werfen und den Weg gehen zu wollen, alle Krenkraftwerke auslaufen zu lassen. Dahinein paßt so ein Kongreß, der fordert, den Stromverbrauch deutlich und radikal zu reduzieren und noch dazu das Ganze mit pseudosozialem Gewäsch schmackhaft machen will, wobei alles dem Ökologismus untergeordnet werden soll, wie die Faust aufs Auge. Weshalb ihn Teile der Bourgeoisie, die Arbeiteraristokratie aus Gewerkschaften und bestimmte politische Kreise fördern und unterstützen (2) und dabei mitwirken.

„Ein rascher Umstieg auf erneuerbare Energien und deren möglichst effiziente Nutzung sind nun dringend geboten. Doch Windräder und Solaranlagen werden in den nächsten Jahren kaum die 23% ersetzen können, die die Atomkraft heute beisteuert. Zudem verbraucht ihre Herstellung selbst große Energiemengen. Und 'Effizienzrevolutionen' wurden bislang noch immer durch größere Mengen oder Leistungen (wie bei Autos) wieder aufgefressen.
Deswegen muss es darum gehen, den Strom und Energieverbrauch zu reduzieren. "

Das sog. Energiesparen wird einem ja bereits ständig von allen Seiten, aus den Massenmedien, von Politikern, usw. gepredigt. Und das dürften sie versuchen, mit dem beabsichtigten Ausstieg aus der Kernenergie dem Land und den Menschen hier immer weiter aufzuzwingen. Sei es, daß mal nicht genügend Strom da ist, sei es, daß er derart verteuert wird. Dagegen muß man sich zusammen wehren.

Während das Kapital und die Profite wachsen und beim Proletariat und den Massen nur die Ausbeutung wächst, während wir in den nordafrikanischen und arabischen Ländern Massenerhebungen erlebt haben, die sicher noch nicht am Ende sind, und aktuell auch in Spanien die Jugend protestiert, wird versucht, einem hier die Selbstbescheidenheit einzubleuen. Nein danke, das darf und wird auch nicht sein.


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(1) Auch die Otto Brenner Stiftung der IG Metall gehört zu den sog. Bündnispartner dieses Kongresses.

(2) Übrigens wirbt auch der „Rat für Nachhaltige Entwicklung“ für diesen Kongreß.
„Die Bundesregierung hat im Jahr 2001 den Rat für Nachhaltige Entwicklung berufen. Er berät sie in ihrer Nachhaltigkeitspolitik und soll mit Vorschlägen zu Zielen und Indikatoren zur Fortentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie beitragen sowie Projekte zur Umsetzung dieser Strategie vorschlagen.“ ( aus der Eigendarstellung des „Rat für Nachhaltige Entwicklung“)


 

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