Internet Statement 2006-83

 

 

 

 

E i l m e l d u n g :

 

Belegschaft von Bosch-Siemens Hausgerätewerk Gartenfeld streikt weiter

-         Heftiger Protest gegen Vertreter des IGM-Ortsvorstands

-         Nachverhandlungen gefordert



Heute Mittag um 12.00 Uhr war die Urabstimmung zum von der IGM ausgehandelten „Kompromiß“ zur von Siemens beabsichtigten Schließung des Werkes. Die Auszählung ergab 167 Stimmen für die Annahme und 344 Stimmen dagegen. Obwohl über 2/3 der Kollegen das Ergebnis abgelehnt haben, war nach den Bestimmungen der IG-Metall das nötige Quorum für die Annahme erfüllt, weil eine Zustimmung von 25 % für die Annahme ausreicht. Dies ließen sich die im Streikzelt anwesenden Kollegen des Bosch-Siemens Hausgerätewerks aber nicht gefallen und verlangten lautstark eine Fortsetzung des Streikes und kritisierten das Verhalten der IGM. Wenn es sein muß, wird der Streik auch ohne die IG-Metall fortgesetzt.

Schon gestern war es zu heftigen Protesten gegen den von der IGM ausgehandelten Abschluß gekommen, der als lediglich eine Verschiebung des Todesstoßes für das Werk bezeichnet wurde. Auch waren die Arbeiter sehr empört über die Absage der für gestern geplanten Demonstration vor der Siemens-Hauptververwaltung in München, denn dort wollten sie gemeinsam mit Kollegen aus anderen bedrohten Werken demonstrieren, die sie bei ihrem "Marsch der Solidarität" besucht hatten, und sie empfinden es auch als ein In-den-Rücken-Fallen gegeüber diesen Kollegen.

 

Die BSH-Kollegen schrien den IGM-Führern ihre Ablehnung und ihren Protest entgegen und verließen das Streikzelt.  Nachdem die IGM-Führer fast alle gegangen waren, kamen sie wieder und setzten die Versammlung fort. Wenn das ausgehandelte Ergebnis auch zunächst die Fortführung des Werkes vorsieht, (das hatte Siemens auch vor einem Jahr schon einmal zugestanden und dann später widerrufen), soll in mehreren Punkten nachverhandelt werden.  Man will vor allem die 216 Kollegen, die nach dieser Vereinbarung entlassen werden sollten, nicht im Regen stehen lassen.

Eigener Bericht             20.10.2006, 15.00 Uhr